Wünsch Dir was.
Segeln in sexpositiven Gewässern

.

19. bis 20. April (Fr-Sa).

.

Workshop mit Judith Salamander und Matthias

Foto Judith Foto Matthias

.

.

Sexpositive Räume sind in den letzten Jahren häufiger geworden. Von der ehemaligen Schwelle 7 in Berlin, einem der ersten Räume dieser Art, über Temple Nights, BDSM Parties, „Conscious Sexuality“ Veranstaltungen, sexpositiven Festivals bis hin zu Veranstaltungen im Umfeld der Werkstatt Dritter Ort – die Angebote sind vielfältig. Allen gemeinsam ist, dass Sexualität – in welcher Form auch immer – in einem sozialen Raum stattfindet, nicht mehr nur im eigenen (oder fremden) Schlafzimmer. Da ist eine bestimmte Art der Kommunikationsfähigkeit gefragt, die wir in der Regel nie geübt haben: Über Sexualität zur reden, über das, was ich will oder nicht will.

Was wird erwartet von mir? Wie reagiere ich, wenn mich jemand anspricht? Darauf hat uns Herr Knigge schließlich nicht vorbereitet! Nein sagen ist hier eine der wichtigsten Fähigkeiten, doch genauso wichtig ist es: die eigenen Sehnsüchte und Wünsche zu kennen und sie anderen mitzuteilen sowie die Fähigkeit, Schritte auf andere zuzugehen, um die eigenen Fantasien mit anderen ausleben zu können. Genau darum wird es in diesem Workshop gehen:

    • Was will ich eigentlich wirklich, wie sieht  mein ganz eigenes erotisches Begehren aus?
    • Wann ist dieses Begehren nicht meines, sondern die Erfüllung von Erwartungen – einer Szene, einer Gruppe, meines Gegenübers?
    • Wo wird mein Begehren durch Angst, Peinlichkeit, Scham und andere Gefühle beeinflusst?
    • Wie äußere ich meine Wünsche klar, verständlich und respektvoll?
    • Wie kann ich auf meine Grenzen und Bedürfnisse achten, wenn andere mit ihren Wünschen an mich herantreten?
    • Wie kann ich erreichen, dass mein Ja als ein Ja und mein Nein als ein Nein verstanden wird, ohne die anderen vor den Kopf zu stoßen?

Mit etwas Handwerkszeug und Navigationskenntnissen lassen sich die verlockenden Gewässer der Sexpositivity deutlich leichter befahren!

In dem Workshop wollen wir an anderthalb Tagen einen Zugang zu den Fragen finden, in Übungen den Umgang damit lernen und schließlich am Samstagabend mit dem „Wünsch Dir Was“-Spiel in die konkrete Umsetzung gehen. Dabei werden wir zufällig ausgewählte Fantasien der Teilnehmenden, die diese gerne einmal umsetzen wollen, gemeinsam Wirklichkeit werden lassen.

Workshop-Leitung:
Judith Salamander ist Berührungskünstlerin, sexologische Körperarbeiterin, somatische Coachin und vor allem ein neugieriges menschliches Wesen. Schon immer fasziniert davon, wie Körperwahrnehmung und Körpergefühl unser Wohlbefinden und unser Glück beeinflussen,  beschloss sie vor über zehn Jahren, dieses Interesse zu ihrem Beruf zu machen. Seitdem begleitet sie Menschen in Massagen, Coachings und Workshops bei der Erforschung und Entwicklung ihres eigenen Körpergefühls. Matthias Gockel ist Palliativmediziner und beschäftigt sich das Jahr über hauptberuflich mit Enden und nutzt den Workshop, um mal etwas ganz anderes zu thematisieren: Anfänge und Lebendigkeit im Wissen unserer Endlichkeit. In Erinnerung der eigenen Irritation und Sprachlosigkeit zu Beginn der Reisen in sexpositiven Gewässern ist es ihm nicht zuletzt ein Anliegen, Menschen in ihrer Experimentierfreude, Kommunikation, Selbstbestimmtheit und Sicherheit zu stärken.

Teilnehmer_innen:
Der Workshop ist offen für die Vielfalt der Geschlechter, für alle sexuellen Orientierungen. Der Workshop ist kein therapeutisches Angebot, ersetzt diese auch nicht, sondern versteht sich als Teil der Erwachsenenbildung. Bei inhaltlichen Rückfragen stehen die Organisator*innen und die Workshop-Leiter*innen gerne für Gespräche bereit. Je nach Gruppenzusammensetzung muss die Workshop-Leitung bisweilen Anmeldungen ablehnen.

Nützliches & Praktisches:
Für den Workshop ist bequeme Kleidung empfehlenswert. Am Samstagabend geht es darum, sich schön zu machen & schön zu fühlen, was immer das für die Teilnehmer*innen heißt.  Die Teilnehmerinnen werden gebeten, dafür ein passendes Outfit mitzubringen. Zudem sind Spielzeug und Accessoires gerne gesehen, die bei der Erfüllung eigener Wünsche oder die der anderen Teilnehmenden hilfreich sein könnten.

Regeln zur Vermeidung von Corona-Infektionen:
Für den Workshop gelten deutlich strengere Regeln als die aktuell gültigen behördlichen Corona-Schutzregeln. In der Regel werden von jeder Teilnehmer*in mindestens zwei Corona-Tests erwartet: am Vortag und am Veranstaltungstag selbst. Details auf Anfrage.